So findest du den optimalen Neoprenanzug
Ein Schwimmer mit Neoprenanzug im Wasser

So findest du den optimalen Neoprenanzug

Du bist Triathlon-Neuling und auf der Suche nach einem passenden Neoprenanzug? Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich. Du erfährst alle Basics rund ums Thema Neo und worauf die beim Neoprenanzug kaufen achten solltest.

Zu Beginn ein kleiner Ausflug in meine persönliche Schwimmkarriere. Eigentlich ist dieser Satz schon eine Lüge in sich, denn: Schwimmen habe ich schon in der Schule gehasst. Egal wie viel Mühe ich mir gegeben habe, ich war immer langsamer als meine Mitschüler. Bis Ende 2017 hatte sich daran auch nicht viel geändert. Meine Schwimmtechnik war eine Katastrophe. Aber ich habe ein Ziel. Einen Ironman 70.3 finsihen. „Dummerweise muss ich dafür schwimmen können“, dachte ich mir. Ok, rumheulen bringt nix. Also habe ich mich zu einem Schwimmkurs angemeldet. Knapp 3 Monate später sitzen die Technik-Basics und durch das ständige Wiederholen im Training klappt es mittlerweile ganz gut im Wasser. „Ein Neo muss her“ schwirrt in meinem Kopf herum. Vor allem mit dem Gedanken an eine meine letzte Sprintdistanz. Da habe ich mir auf den 500 Metern im Düsseldorfer Hafenbecken nur mit knapper Badehose bekleidet sowas von den Arsch abgefroren. Das sollte nicht noch einmal passieren. Was ich beim Kauf meines Neoprenanzuges gelernt habe, möchte ich in diesem Artikel mit dir teilen und dir einige Tipps mit auf den Weg geben, worauf du beim Neoprenanzug kaufen achten solltest.

Wozu ist ein Neoprenanzug überhaupt gut?

Eins vorweg: In diesem Artikel geht es ausschließlich um Neoprenanzüge für den Bereich Triathlon. Es geht nicht um Modelle zum Surfen, Tauchen, Eiswasser schwimmen oder ähnliches. Der Triathlon-Neo ist vor allem dazu gedacht, dich vor der Kälte im Wasser zu schützen. Abhängig von Streckenlänge und Wassertemperatur besteht nämlich die Gefahr der Unterkühlung. Was ich gerade so lustig als Fallbeispiel von mir selbst beschrieben habe, ist tatsächlich eine ernste Sache. Es gibt bei Triathlon-Wettkämpfen sogar streng festgelegte Regeln für das Tragen von Neoprenanzügen. Das Regelwerk der Deutschen Triathlon Union (DTU) besagt: Unter 14°C Wassertemperatur ist kein Schwimmen erlaubt. In den Altersklassen ist bis zu einer Streckenlänge von 1,5 Km das Tragen eines Neos bis 21,9°C Wassertemperatur erlaubt. Bei einer Streckenlänge ab 1,5 Km dürfen die Athleten sogar bis 24,5°C einen Neo tragen. Die Regeln der Internationalen Triathlon Union (ITU) weichen nochmal leicht ab. Einen genauen Überblick darüber findest du in dem tri2b Artikel zum Neoprenanzug Regelwerk. Kommen wir zu Vorteil Nummer zwei. Neben dem Kälteschutze spielt außerdem der Auftrieb eine wichtige Rolle. Mit einem Neo kannst du quasi „auf dem Wasser liegen“. Und das ohne wirkliche Kraftanstrengung. Durch die verbesserte Wasserlage bedingt durch den Auftrieb hast du den Vorteil, dass dir das Schwimmen viel leichter fällt. Dafür sorgt die dicke Neoprenschick vor allem im Brustbereich.

Welche Unterschiede gibt es bei Neoprenanzügen?

Unterscheiden tun sich die kleinen schwarzen vor allem in Sachen Bewegungsfreiheit, Auftrieb und Gleiteigenschaften. Eine Mammutaufgabe für die Hersteller ist es, den Neo so zu gestalten, dass er an den richtigen Stellen für Auftrieb sorgt (Brust- und Hüftbereich), gleichzeitig aber maximale Bewegungsfreiheit bietet (Schultern). Dafür wird eine unterschiedlich dicke Materialschicht verwendet. Damit du die Kraularmbewegung so ungestört wie möglich ausführen kannst, ist der Neo an den Schultern nur wenige Millimeter dick. Um besser im Wasser zu liegen ist er dafür an der Brust und den Hüften sehr dick. Durch das Einschließen von Gasbläschen versuchen die Hersteller maximalen Auftrieb zu erzeugen. Ein weiterer Unterschied besteht im Schnitt. Es gibt Neoprenanzüge, die bis auf Hände, Füße und Kopf den gesamten Körper bedecken. Dann gibt es welche, die keine Arme haben und im Schulter-/Achselbereich aufhören. Als drittes wären da noch die Neos mit kurzen Beinen, bei denen das Material oberhalb der Knie aufhört.

Welche Hersteller gibt es?

Um dir eine grobe Orientierung an Herstellern zu geben, habe ich dir hier mal die Bekanntesten aufgelistet. Vom Einsteigermodell bis zum high end Neo ist alles vertreten. Preise vergleichen lohnt sich. Die Modelle der Hersteller findest du in ausgewählten Onlineshops teilweise günstiger. Daher habe ich dir zusätzlich drei Onlineshops aufgelistet, in denen bessere Preise möglich sind.

Die bekanntesten Neo-Hersteller:

  • Arena: Kleinere Auswahl als viele andere Hersteller.
  • 2XU: Wird übrigens so gesprochen: „Two times you“.
  • Orca: Günstige Modelle für Einsteiger.
  • Roka: Der Porsche unter den Neo-Herstellern.
  • Sailfish: Breites Angebot von Einsteiger- bis Profimodellen.
  • Zaosu: Gute Modelle auch zu geringen Preisen.
  • Zoot: In allen Preisklassen vertreten.
Kevin zieht den Neo mit Hilfe einer Plastiktüte an
Eine Plastiktüte ist ein super Hilfsmittel beim Anziehen.

3 Onlineshop, in denen du Neoprenanzüge kaufen kannst:

4 Kriterien die dir verraten, ob du einen Neoprenanzug brauchst

Die Anschaffungskosten für einen Neo sind nicht gerade gering. Während die billigsten Modelle bei etwa 200€ liegen, sind nach oben fast keine Grenzen gesetzt. Da kann auch schon Mal die 1000er Marke angekratzt werden. Um zu entscheiden ob du überhaupt einen Neo brauchst, habe ich hier vier Fragen, die dir dabei helfen sollen:

  1. Nimmst du regelmäßig an Triathlon-Wettkämpfen teil?
  2. Schwimmst du oft und gerne im Freiwasser?
  3. Neigst du im Wasser dazu schnell zu unterkühlen?
  4. Bist du einfach neugierig bei dem Thema und hast Lust dich damit auseinanderzusetzen?
Kevin mit Neopreanzug im See
Schwimmen im Freiwasser macht richtig Laune. Ich mag das Gefühl und die Freiheit im Wasser.

Wie du einen Neo richtig anziehst

Wer noch nie einen Neo getragen hat fragt sich: „Wie komme ich in das Ding überhaupt rein“. Berechtigte Frage. Ein paar Kniffe solltest du beachten. Am besten lässt sich das mit dem folgenden Video erklären. Kleiner Tipp vorweg: Als Hilfsmittel sind eine Plastiktüte und eine zweite Person sehr praktisch.

https://www.youtube.com/watch?v=jJS8helw1IM

Das solltest du beim Neoprenanzug kaufen beachten

Nachdem du nun einen groben Überblick im Bereich Neoprenanzug kaufen hast, kommen hier ein paar Hinweise für deine Kaufentscheidung. Um zu wissen welches Modell es wird, solltest du den Neo vorher unbedingt im Wasser getragen und getestet haben. Das geht am besten beim Testschwimmen. Speziell vor der Wettkampfsaison ab Anfang Mai bieten viele Triathlon-Shops solche Testschwimmen im Schwimmbad oder Badesee an. Alternativ kannst du dir mehrere Neos im Sportshop ausleihen, sie Probeschwimmen und anschließend wieder zurückgeben. Dafür wird aber meist eine Gebühr fällig. Daher lege ich dir Variante 1 ans Herz. Nimm dir für das Testschwimmen Zeit. Anziehen, Testschwimmen,  Ausziehen und Entscheidung abwägen sind nicht in fünf Minuten gemacht. Probiere verschiedene Modelle unterschiedlicher Hersteller an. Und lass dir beim Anziehen ruhig helfen. Das neue Stück soll schließlich gut sitzen. Achte beim Schwimmen auf folgende Punkte: Wie ist grundsätzlich das Tragegefühl? Bist du in deiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt? Dringt beim Schwimmen Wasser in den Neoprenanzug ein (speziell der Halsbereich ist eine häufige Schwachstelle)?

Auf welche Neos schwörst du und warum?

Vielleicht bist du schon ein alter Hase im Bereich Triathlon und Schwimmen. Ich bin an deiner Meinung interessiert. Auf welchen Hersteller und welche Modelle schwörst du und warum? Welche Erfahrungen hast du beim Neoprenanzug kaufen gemacht? Oder hast du vielleicht einen wichtigen Tipp für Neulinge, den ich hier vergessen habe? Erzähl mir in den Kommentaren davon. Übrigens: Wie du richtig Kraulen lernst, erfährst du in dem verlinkten Artikel.

Über Kevin Besser

Hi, ich bin Kevin. Lauftrainer, Motivator & Mutmacher und der Gründer von runnersflow.Ich zeige dir wie du es schaffst, deine Ziele beim Laufen zu erreichen – ganz egal an welchem Punkt du gerade stehst.Hol dir meine besten Lauf-Tipps auf YouTube und hilf mir dabei, richtig guten Lauf-Content zu erstellen.

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