Mein Weg zum Ironman: Hawaii & Test-Wettkämpfe
Einmal Ironman-Luft auf Hawaii schnuppern und sich den Profis ganz nah fühlen: Das ist der Traum eines jeden Triathleten. Es ist der 26. Juni 2018 und ich stehe in Kona, Big Island genau an der Stelle, an der die Athleten einmal im Jahr zur Weltmeisterschaft in den Wettkampf starten. Geflashed und mit Tränen in den Augen ringe ich um Worte.
Kann das wirklich wahr sein? Ist das hier der Pier, der jedes Jahr im Oktober zur Wechselzone für rund 2000 Athleten wird? Fühlt sich alles so unwirklich an. Noch sichtlich übermüdet nach 26 Reisezeit von Düsseldorf über Amsterdam und Portland bis nach Kailua-Kona stehe ich völlig überwältigt auf dem Ali`i Drive direkt an der kleinen Bucht, die einmal im Jahr zum Schauplatz eines wunderbaren Triathlon-Spektakels wird. „Diesen Ort gibt es ja wirklich“. Meine Gedanken spielen komplett Ping-Pong. Was ich sonst nur aus unzähligen Triathlon-Reportagen kenne, ist jetzt Wirklichkeit. Ich stehe in Kona. Aber am Besten machst du dir ein eigenes Bild von meiner kompletten Verwirrtheit an diesem Tag in diesem IG-TV Video am Pier in Kona, Hawaii.
Laufen auf dem Ali`i Drive
Einen Tag später ist es 6 Uhr morgens als der Wecker mich aus dem Schlaf reißt. Aufstehen, Laufsachen an und ab auf die berühmteste Straße von Kona, dem Ali`i Drive. Für viele Touristen ist es einfach nur eine Flaniermeile direkt am Pazifik, für mich strahlt dieser Ort pure Magie aus. Obwohl es noch sehr früh ist, sind schon viele Leute auf den Beinen. Läufer, Surfer, Spaziergänger, Einheimische auf dem Weg zur Arbeit. Der Seitenstreifen des Ali`i Drive wird einfach zur Laufstrecke umfunktioniert.

Straßenschilder mit der Aufschrift „Caution: Jogger & Biker“ warnen die Autofahrer. „Die nehmen hier wirklich Rücksicht auf die sportliche Bevölkerung“, denke ich mir – super. Wie zu erwarten war, ist es drückend warm und bevor ich überhaupt einen Laufschritt getan habe, ist meine Haut mit einem Schweißfilm überzogen. Luxusprobleme in einer anderen Klimazone. Nach acht Kilometern und unzähligen Foto-Stopps ist mein erster Lauf auf Hawaii beendet. Ein glückseliges Gefühl. Jetzt freue ich mich aufs Frühstück.

Mit dem Rad von Kona nach Hawi
Hawi: Ein verschlafenes Nest ganz im Norden von Big Island. Eine Tankstelle, zwei Zebrastreifen, ein paar Saloon-ähnliche Gebäude. Wäre dieser Ort nicht der Wendepunkt der Ironman WM Radstrecke nach 90 Kilometern, würde wohl kaum jemand Notiz von dem unscheinbaren Städtchen nehmen. Mein Ziel an diesem 10. Juli: Mit dem Triathlon-Rad von Kona nach Hawi. Natürlich hat man sich in Kona auf Triathlon-Begeisterte wie mich eingestellt und das Ausleihen eines passenden Rads ist super easy. 65$ kosten 24 Stunden mit einem Leihrad bei Bike Works. Mit einer Menge Getränke und einer zentimeterdicken Schicht 50er Sonnencreme starte ich gegen 11 Uhr meine Fahrt auf dem Queens K. Highway.

Vorbei am Flughafen ist die Strecke vor allem geprägt von unendlichen Weiten und viel Geradeaus. Und dann ist da noch etwas: Wind! Und zwar der Krasseste, den ich jemals erlebt habe. Von der Seite, von vorne, von hinten, von überall. So stark, dass ich teilweise anhalten muss, um nicht umgestoßen zu werden. Aber schon wie gerade gilt: Mach dir in dem Video von der Tour nach Hawi am besten selbst ein Bild von der Situation.
Wenn du dich für Triathlon interessierst und selbst die Möglichkeit hast, einmal nach Hawaii zu kommen, kann ich dir nur raten: Mach es! Die Menschen, das Feeling diesen Ort einmal selbst zu erleben und schlichtweg die Erfahrung selbst dort gewesen zu sein sind magisch. Klar: Die Reise ist anstrengend. Aber was du zurück bekommst, macht alle Reisestrapazen wieder wett.
Test-Wettkämpfe zur Vorbereitung auf die Mitteldistanz
Back to German Triathlon Business liegt mein Fokus diese Saison darauf, möglichst viele Wettkämpfe auf der olympischen Distanz zu absolvieren, um Wettkampferfahrung zu sammeln. Meine Saison habe ich bereits im Herbst und Winter des Vorjahres detailliert geplant und geschaut, welche Veranstaltungen am besten in meinen Zeitplan passen. Die Saison eröffnet habe ich Anfang Juni beim Swim Run Cologne. Zwei Kilometer schwimmen und 14 Kilometer laufen rund um den Fühlinger See. Vor dem Rennen hatte ich starke Zweifel, ob ich überhaupt zwei Kilometer am Stück schwimmen kann. In der Vorbereitung habe ich zwar viel Zeit ins Schwimmtraining investiert. Kollege Unsicherheit konnte ich aber leider nicht ganz abschütteln. Umso erstaunter war ich, wie das Rennen verlief. Mein neuer Neo – ein Sailfish Vibrant – hat mir im Wasser zusätzliche Sicherheit gegeben. Ein weiterer Pluspunkt: Geschwommen wird auf einer Regattabahn. Also nur geradeaus. Die Orientierung fiel mir dort sehr leicht. Das Laufen fühlte sich deutlich länger an als es war. Ich bin recht konstant gelaufen, war auf den letzten Kilometer aber echt am Anschlag. So what: Die ersten Erfahrungspunkte sind eingesammelt.

Auf dem Rad einfach mal überballern: Der Klassiker
Drei Wochen später hieß es dann 1,5 Km Swim, 44 Km Bike, 10 Km Run beim Indeland Triathlon in der Nähe von Eschweiler. Was man nie machen sollte: Mit zu wenig Vorbereitungszeit zum Wettkampf fahren. Da Wechselzone 1 & 2 sowie das Wettkampfbüro an unterschiedlichen Stellen lagen, bin ich vor dem Start in arge Zeitnot gekommen. Just in Time bin ich beim Schwimmstart angekommen, noch eben kurz ins Wasser hüpfen, Schwimmbrille auf und bum: Los geht´s. Die letzten paar Minuten vor dem Startschuss kannst du dir in dem Video unten ansehen. Auch hier gab es ein erstes Mal für mich. Ein Massenstart von Land aus. Ich kann dir sagen: Was ein harter Trouble. Die ersten 500 Meter waren wie im Haifischbecken. Von rechts bekomme ich auf den Kopf gehauen, von hinten zieht jemand an meinen Beinen. Aber auch das ist Triathlon. Auf dem Rad habe ich dann den klassischsten aller Triathlon-Fehler gemacht. Viel zu schnell gefahren und zu viel Kraft investiert. Um mich mal mit einer Ausrede zu schützen: Die Strecke rund um den Braunkohletagebau hat einfach dazu eingeladen. Perfekte Bedingungen, viel Geradeaus und super Straßenverhältnisse waren quasi mein Verderben. Das hat dazu geführt, dass ich beim Laufen kräftig eingebrochen bin. Mit allerletzter Reserve habe ich mich ins Ziel geschleppt. Memo an mich: Das nächste Mal den Fokus auch auf die richtige Verpflegung legen und entspannter auf dem Rad sein.
Meiner Learnings aus den ersten beiden Wettkämpfen
Weil aller guten Dinge drei sind, hatte ich Ende Juli beim Sparda Münster City Triathlon auf der olympischen Distanz die Möglichkeit, aus meinen Fehlern der ersten beiden Rennen zu lernen und es besser zu machen. Ich nehme es vorweg: Hat geklappt. Mit ordentlicher Wettkampf-Verpflegung und das erste Mal ohne Neo (es waren muckelige 22 Grad im Münsteraner Hafenbecken) ging es an den Start. Schwimmen: Yes, ich fühle mich mittlerweile selbst im Gedränge beim Start recht wohl. Rad: Yea, statt zu überballern, bin ich moderat gefahren und konnte mir meine Kräfte gut einteilen. Laufen: Yip, mit den nötigen Kraftreserven habe ich eine konstante Laufzeit auf den Asphalt gelegt, mit der ich echt zufrieden bin. Übrigens: Wer selbst überlegt in Münster zu starten, dem sei die sensationelle Streckenführung ans Herz gelegt. Für Zuschauer wie für Athleten einfach ein Traum.

What´s next: Anstehende Veranstaltungen
Wettkampftechnisch geht da noch was diese Saison. Weil ich so viel Wettkampferfahrung sammeln möchte wie nötig, steht das hier noch auf meiner Liste:
- Sassenberger Triathlon– OD – 05.08.18
- Borken Triathlon– SD – 18.08.18
- USee Schwimmen– 2 Km – 19.08.18
- Cologne Triathlon Weekend– OD – 01.09.18
Welche Wettkämpfe kannst du empfehlen?
Hast du in der Vergangenheit an guten Triathlon-Wettkämpfen teilgenommen, die du empfehlen kannst. Ich bin ja immer auf der Suche nach neuen und spannenden Herausforderungen. Erzähl mir in den Kommentaren davon. Mal fernab vom Triathlon, kann ich dir den Marathon in Hamburg empfehlen. Wie du deinen ersten Marathon schaffst, kannst du in meinem Blogpost lesen.
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Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Ironman. Ich such einen Ironman Trainer. Ich finde auch, dass das sammeln von Wettkampferfahrung sehr wichtig ist.